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Informationen zum Sammeln von Essbaren Wildpflanzen

Hier findest du alle wichtigen Informationen zum Sammeln von essbaren Wildpflanzen sowie Informationen zum Vitamin- und Mineralgehalt.

Löwenzahn Taraxacum officinale

Das Sammeln von essbaren Wildpflanzen gehörte schon immer zum Leben der Menschen dazu. In den letzten Jahrzehnten ist diese Tradition allerdings ein wenig in Vergessenheit geraten aber nun feiert das Sammeln von Wildpflanzen wieder ein Comeback. Die Pflanzen aus der Natur sind reich an Vitaminen und Mineralstoff, das Verwenden von Wildpflanzen schont Ressourcen und bringt uns in die Natur.

 

Inhalt

Hinweise zum Sammeln

Vitamine und Mineralstoffe

Umweltschutz

Zeit in der Natur

 

Hinweise zum Sammeln von Essbaren Wildpflanzen

Wo Sammeln

Essbare Wildpflanzen dürfen nicht in Naturschutzgebieten gesammelt werden. In der Nähe von Straßen und Äckern ist Vorsicht geboten, da hier eine Belastung mit Schadstoffen vorkommen kann. Nicht nur an einer Stelle sämtliche Pflanzen abernten, dies führt dazu dass sich der Pflanzenbestand nur schwer regenerieren kann. Das Sammeln also auf mehrere Standorte verteilen.

Was Sammeln

Nur Pflanzen sammeln die Du sicher kennst. Es gibt giftige Pflanzen welche zu ernsten gesundheitlichen Schäden führen können. Nur für den Eigenbedarf sammeln und nur soviel wie wirklich benötigt wird. Gefärdete Arten natürlich nicht sammeln. Für den Anfang am besten solche Pflanzen sammeln die du sowieso schon kennst und welche leicht zu identifizieren sind wie z.B. Löwenzahn oder Spitzwegerich. Als Hilfe für die Identifikation von Essbaren Wildpflanzen kannst du neben dieser Seite auch die App „Pl@ntNet Pflanzenbestimmung“ verwenden. Mit Pl@ntnet kannst du ein Foto von einer Pflanze aufnehmen und diese wird dann durch einen Abglich mit der Datenbank bestimmt. Dies funktioniert mal mehr und mal weniger gut. Du solltest dich daher nicht nur auf das Ergebnis der App verlassen sondern das Ergebnis kritisch hinterfragen.

Neue Pflanzen

Wenn du eine bestimmte Pflanze zum ersten mal bestimmt und gesammelt hast dann solltest du diese nicht mit anderen neuen Pflazen mischen. Für den Fall das die neue Pflanze eine giftige Pflanze ist oder du allergisch auf die Pflanze reagierst kannst du somit sicher gehen von welcher Pflanze die Reaktion gekommen ist. Wenn du mehr als eine neue Pflanze isst dann kannst du dir bei einer allergischen Reakion oder einer Vergiftung nie sicher sein von welcher Pflanze diese Wirkung ausgegangen ist. Daher immer nur eine neue Pflanze essen und nur in geringen Maße, bis du dir sicher sein kannst dass die Pflanze sicher für dich ist.

Wie Sammeln

Beim Sammeln von Essbaren Wildpflanzen solltest du auf einen Achtsamen Umgang mit der Natur und den Pflazen achten. Die essbaren Teile der Wildpflanzen am besten mit einem Messer abschneiden, da so die Pflanze am wenigsten geschädigt wird. Nach Möglichkeit nicht die ganze Pflanze mitnehmen, sondern nur die Teile der Pflanze die verwendet werden können. Am besten auch nur soviel an Blätter/Blüten/Früchte je Pflanze ernten das die Pflanze sich hinterher wieder regenerieren kann.

 

 

Vitamine und Mineralstoffe in essbaren Wildpflanzen

Essbare Pflanzen aus der Natur haben meist einen wesentlich höheren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen als Kulturpflanzen aus dem Supermarkt. Das liegt daran das bei der Züchtung von Obst und Gemüse hauptsächlich auf Eigenschaften wie hoher Ertrag, Haltbarkeit, Einheitlichkeit und Farbe geachtet wird und nicht auf den Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Durch den Jahrhunderte langen Züchtungsprozess sind unseren Kulturpflanzen somit viele wertvollen Inhaltsstoffe abhanden gekommen.

Der Gehalt an Vitamin C beispielsweise ist bei den Wildpflanzen im Durchschnitt 5 mal höher als bei kultivierten Pflanzen. Auch der Gehalt von Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium und Eisen ist deutlich höher als bei den Kulturpflanzen.

Züchtung von Kulturpflanzen

Essbare Pflanzen aus der Natur haben meist einen wesentlich höheren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen, das liegt daran das bei der Züchtung von Obst und Gemüse hauptsächlich auf Eigenschaften wie hoher Ertrag, Haltbarkeit, Einheitlichkeit und Farbe geachtet wird und nicht auf den Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Durch den Jahrhunderte langen Züchtungsprozess sind unseren Kulturplfanzen somit viele wertvollen Inhaltsstoffe abhanden gekommen.

 

 

Vergleich von Wildpflanzen und Kulturpflanzen

Die unten stehende Tabelle zeigt die Mineralstoffgehalte und Vitamingehalte von einigen Wildpflanzen und Kulturpflanzen. Aus den Mittelwerten ist ersichtlich das der Vitamin C Gehalt von essbaren Wildpflanzen um ca. 5 mal höher liegt als bei Kulturpflanzen. Der Vitamin A Gehalt von essbaren Wildpflanzen ist etwa doppelt so hoch wie der von kultivierten Pflanzen. Auch der Mineralstoffgehalt von Magnesium, Kalium, Phosphor und Eisen ist bei den Wildpflanzen deutlich höher als bei den Kulturpflanzen. Durch die hohe Nährstoffdichte in den Wildpflanzen muss man somit weniger Pflanzen essen um seinen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken.

Quellen: Wildgemüse (Nr. 1182), herausgegeben von aid–Infodienst, Bonn, 1982

 

Antioxidantien in essbaren Wildpflanzen

Auch der Gehalt von antioxidantien ist in essbaren Wildpflanzen besonderst hoch. Die Pflanze bildet diese um sich vor Fraßfeinden zu schützen und zum Schutz vor oxidativem Stress. Der Mensch provitiert von Antioxidantien da diese freie Radikale im Körper abfangen welche zellschädigend wirken. Antioxidantien schützen die Zellen somit vor schädlichen Veränderungen und vorzeitiger Alterung.

 

Essbare Wildpflanzen sind Gesund

Durch den hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen sind essbare Wildpflanzen bestens geeignet für die tägliche Ernährung. Auch der Hohe Gehalt von Antioxidantien wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Somit ist der regelmäßige Verzehr besonderst zu empfehlen da hierdurch die gesundheitsfördernde Wirkung am ehesten eintritt. Besonders in den Sommermonaten gibt es ein großen Angebot an Pflanzen und es ist dadurch leicht möglich den täglichen Speiseplan durch essbare Wildpflanzen zu ergänzen. Ich habe es mir inzwischen zur Angewohnheit gemacht bei Spaziergängen eine kleine Tüte mitzunehmen in welcher ich Pflanzen die ich zufällig finde aufbewahren kann.

 

 

Umweltschutz

Essbare Pflanzen sammeln ist aktiver Umweltschutz, da weniger Supermarktgemüse gekauft werden muss, weniger Anbauflächen benötigt wird und Pestizide eingespart werden. Der Resourcenverbrauch beim Anbau von Kulturpflanzen ist extrem hoch. Die Landwirtschaft ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasen überhaupt. Quellen für Umweltbelastung in der Landwirtschaft sind der Treibstoff für den Tracktor, das Herstellen von Düngemitteln und Pestiziden, Treibhausgase die bei der mineralisierung von Düngemitteln entstehen sowie Treibhausgasen aus der Nutztierhaltung. Außerdem ist der Flächenverbrauch der Landwirtschaft enorm: ca 50% der Fläche Deutschlands wird Landwirtschaftlich genutzt. Stell dir vor das diese Ackerflächen in Naturhabitate umgewandelt werden sodass man dort essbare Wildpflanzen sammel kann. Dies würde die Biodiversität fördern, Treibhausgase einsparen und zudem für einen abwechslungsreichen und gesunden Speiseplan auf unseren Tellern sorgen.

 

 

Zeit in der Natur

Ein zusätzlicher positiver Effekt für unsere Gesundheit ist das wir beim Sammeln von Wildpflanzen Zeit in der Natur verbringen. Wenn wir es uns zur Angewohnheit machen regelmäßig Wildpflanzen zu sammeln verbringen  wir Zeit an der frischen Luft, bewegen uns und lernen die Natur genau zu beobachten. Dies sorgt für körperliche und geistige Gesundheit. Somit kann das Sammeln von Wildpflanzen uns wieder stärker unsere Verbindung zur Natur spüren lassen.